Fiji – Der große Tag – 10.5.2017

Gestern habe  ich mich nochmal mit Pierre durch das Boot gearbeitet. Angefangen bei der Ankerwinsch und Bugstrahlruder, über die Batterien, den Motor bis ganz hinten zum Autopiloten und der Ruderanlage. Die Muffe, die wassergeschmiert um den Schaft sitzt, die einzelnen Sicherungsschalter für Licht, Kühlschrank und andere Systeme. Die Absperrhähne für Diesel. Den Ölstand für die Hydraulik, das Bugstrahlruder und das Getriebe überprüft. Noch einmal Luft aus der Dieselleitung gepumpt. Geschaut wo ich den Dieselhahn für die Heizung öffnen kann. Mir gemerkt die Schalter für Motor und Service, einschließlich Batterie-Notfall-Schalter, wo ich für den Motor kurz mal alle Batterien zusammenschalten kann.

Die Amiga hat zwei Steuerstände. Da muss man aufpassen, dass man kein Eigentor schießt, unten den Rückwärtsgang nicht unten eingelegt hat, wenn man oben vorwärts fahren möchte.

Jetzt sind wir entsprechend aufgeregt. Pierre genauso wie ich. In einer Stunde, nachdem der große Kat im Wasser ist geht es los. Wird der Motor anstandslos anspringen? Werden wir etwas Wind haben um draußen zu segeln?

 

 

 

wir frühstücken noch kurz, dann geht es zum Boot. Kaum ist die Regenplane runter, kommt auch schon der Travellift angefahren. Pierre zeigt mir, welches Ventil er für den Motor geöffnet hat. Soweit alles gut. Wenige Minuten später schwebt die zukünftige AMIGA durch die Luft um nach fast zwei Jahren endlich wieder in ihr Element zurückzukehren. 

Langsam werden wir ins Wasser gelassen. Wir schwimmen. Unter gehen nicht unter. Das ist erst einmal ja schon ein gutes Zeichen. Und dann wird es spannend. Wird der Motor starten, nachdem er solange stillgestanden hat? Ich höre ein Piepen als Pierre den Schlüssel umdreht, dann ein Rummeln und  Rucken und schon tuckert der Perkins munter vor sich hin, spuckt ordentlich Wasser an der Seite raus. Wunderbar. Wir freuen uns riesig. Dass diese Hürde problemlos genommen ist.

Als nächstes muss die Buchse auf der Welle zurückgeschoben werden, damit Wasser einlaufen kann und die Welle nicht trocken läuft. Doch in der Bilge darunter ist schon Wasser. Zunächst denkt Pierre, es ist das Wasser, dass neulich beim Boot spülen reingekommen ist. Doch dann, als er es trocknen will, wird es mehr. 

Kurz darauf ist klar, durch eine Schweisnaht kommt tröpfenweise Wasser. Kurzerhand wir beschlossen, den Seatrial zu verschieben, die Marina angerufen und eine Dreiviertelstunde später steht das Boot diesmal nicht im Loch, sondern auf dem Hardstand, eine Fachfirma wird angerufen, und während geschaut wird, wie das Loch am besten zuzuschweißen ist, überrede ich den daneben stehende Chef des Unternehmens es doch bitte gleich zu machen. 

Dass um drei Uhr nachmittags das Loch dann tatsächlich fachgerecht zugeschweißt ist mit einer 6mm Platte verdanken wir wahrscheinlich weniger meinen blauen Augen, als der Hoffnung auf weitere Aufträge meinerseits. 

Noch etwas Farbe und Morgen einen neuen Termin für das ins Wasser setzen und alles ist gut. Keine weiteren markanten Roststellen, denn die Amiga sieht ansonsten unten herum gut aus, dafür dass sie solange an Land gelegen hat.

Ein Gedanke zu „Fiji – Der große Tag – 10.5.2017

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