Es ist kaum zu glauben, dass ich nun schon seit mehr als zwei Jahren hier in den Solomonen bin. Ursprünglich standen die Solomonen gar nicht auf dem Plan. Erst nach nach mehreren Überlegungen und Diskussionen entstand die Idee auch eine kurze Zeit auf den Solomonen und in Papua Neuguinea auf dem Weg nach Indonesien zu verbringen.
Doch dann war es einfach zu schön in Vanuatu und aus einem Monat wurden fast drei Monate. Ende Juli 2019 habe ich in Lata, Solomon Islands einklariert. Nach der Ankunft in der Hauptstadt Honiara zog sich dann eine Ersatzteilbestellung endlos in die Länge. ‚Endlos‘ waren fünf Wochen. Um das geplante Ziel in Indonesien im November zu erreichen, wurde es da schon etwas eng. Als dann noch in den Russel Islands, dem ersten Ankerplatz nach Honiara, meine Ankerwinsch kaputt ging, habe ich meinen damaligen Plan zunächst einmal ins nächste Jahr verschoben. Den bereits gebuchten Heimflug von Singapur über Weihnachten habe ich verfallen lassen und einen neuen Flug über Australien gebucht. Bei meiner Rückkehr auf die Solomonen Ende Januar 2020 gab es bereits das Thema Corona, jedoch noch ohne jegliche Reisebeschränkungen. Und ich konnte mir auch nicht im entferntesten vorstellen, wie die Welt mit diesem Virus umgehen würde. Aus meiner damaligen Sicht konnte es nicht schlimmer werden, als zu Zeiten der Vogelgrippe.
Doch dazu später mehr.
Da mein Bericht jetzt eine große Zeitspanne von rund 18 Monaten umfassen wird, habe ich meine Themen etwas geordnet und zusammengefasst und dabei nicht unbedingt eine zeitliche Reihenfolge eingehalten.
Ich lade euch jetzt ein, mit mir ein wenig die Solomonen näher kennenzulernen. Ein wenig deshalb, weil es Jahre braucht, sich wirklich gute Kenntnisse anzueignen und ich auch kein Pigeon spreche, um mehr mit den Einheimischen zu kommunizieren. Vieles geht zwar mit der englischen Sprache, aber das „Kopfnicken und ja“ treibt mich manchmal zur Verzweiflung. Inzwischen weiß ich nämlich, dass das durchaus auch „nein“ heißen kann und ich dreimal nachfragen muss, um eine wirkliche Antwort zu bekommen. Umgekehrt kann ein von Stirnrunzeln begleitetes „nö“ eben auch „ja“ und damit Zustimmung bedeuten.
Den überwiegenden Teil meines Berichtszeitraums habe ich in Liapari verbracht. Anfangs war es für mich nur der Stützpunkt, vom dem ich aufgebrochen bin, um die Western Province der Solomonen etwas mehr zu erkunden. Damit ist nicht gemeint neue Orte zu entdecken, es meinte für mich eher die schon flüchtig bekannten Orte näher kennenzulernen und einfach unterwegs zu sein. Zu lange an einem Ort sein ruft nach einiger Zeit eine gewisse Unruhe in mir wach und treibt mich dann, den Anker zu lichten oder die Mooring zu verlassen.
Liapari ist eine kleine Privatinsel, nur durch einen schmalen Kanal von der großen Insel Vella Lavella getrennt. Die in Kriegszeiten gebaute Verbindungsbrücke wurde nicht instand gehalten und ist dann bei einem Tsunami zerbrochen. Seit dem müssen die Arbeiter, die in der kleinen Marina und Werft arbeiten und nicht auf Liapari wohnen, durch den schmalen Kanal nach Liapari schwimmen oder mit dem Kanu zu Arbeit kommen.
Am Dock der Marina haben mehr als 15 Boote Platz, was sich jetzt in Corona Zeiten auszahlt, da fast alle Plätze belegt sind. Die Bootseigentümer, die ihre Boote eigentlich nur für einen Heimaturlaub verlassen hatten, können aufgrund der derzeit geschlossenen Grenzen nicht ins Land zurückkehren.
Da andererseits die Werft- und Reparaturaufträge wegen Corona ausbleiben, sichern nun die Liegeplatzgebühren weitestgehend den Betrieb vor der völligen Einstellung.
Anfangs gab es hier und da noch Aufträge für den Slipway, wo Boote und Schiffe aus dem Wasser geholt werden um Wartungsarbeiten durchzuführen und Unterwasseranstriche zu erneuern. Aber auch diese Aufträge bleiben mittlerweile aufgrund der Corona-Situation aus.
Durch den Arbeitsbetrieb und vor allem durch den Lebensstil von Noel und Rose, den Eigentümern, gibt es auf der kleinen Insel einen Alltag, der uns Segler schnell aufnimmt. Bedingt durch die verbliebenen Werkstätten des Werftbetriebes, fühle ich mich immer angehalten, alle möglichen Arbeiten an meinem Boot machen zu lassen, weil eben die Gelegenheit da ist. Im Laundry House stehen Dusche, Toilette und Waschmaschine zur Verfügung. Die gepflegten Inselwege laden zum Spaziergang um die Insel ein und die beiden Hunde Sarsha und Luna freuen sich, wenn sie mich begleiten dürfen. Um 17.00 Uhr verkündet das Geräusch von Noels Motorrad, dass es Zeit für den Sundowner im Roundhouse ist. Die Getränke bringt sich jeder selbst mit. Es wird geklatscht, getratscht und es werden Geschichten erzählt. Dann und wann können wir auch Neuankömmlinge oder Wiederkehrende begrüßen. Am Sonntag Mittag gibt es einen gemeinsamen Lunch mit Pizza aus dem BBQ, Noels Spezialität, und dem, was eben jeder zusätzlich beisteuert – vom Salat bis zum Nachtisch.
Manchmal wird es mir mit diesen Roundhouse-Treffen einfach zu anstrengend und ich bleibe an Bord. Anstrengend, weil nur Englisch gesprochen wird und häufig eben auch eben in landesbedingten unterschiedlichen Akzenten und mit Slang, was mich dann völlig zu Verzweiflung treibt, weil ich dann schon mal den Gesprächsfaden ganz verliere. Das einzige Slang-Wort, dass ich immer verstehe, ist das F-Wort, dass gefühlt in jedem dritten Satz von Noel vorkommt. Manchmal überlege ich dann, ob das wohl in seiner Jugend besonders schick war, ständig dieses Wort in einer völlig normalen Unterhaltung zu benutzen. Da er aber ansonsten ein netter Kerl ist, nehme ich es mal so als eine seiner Eigenschaften hin.
Anfangs habe ich noch das Gefühl, dass er die Segler, die ihm durch die Marina ja Geld einbringen, eher lästig sind und das er sie eigentlich nicht leiden kann. Mit der Zeit verflüchtig sich dieser Eindruck jedoch, zumindest was meine Person betrifft. Irgendwann bin ich in den Zirkel aufgenommen und auch die anderen Inselbewohner begrüßen mich mit „welcome back home“, wenn ich nach ein paar Wochen Abwesenheit wieder zurück nach Liapari komme.
Das ich viele Sachen am Boot machen lasse, die ich eigentlich selbst machen könnte, ist weniger meiner Bequemlichkeit geschuldet als der Unterstützung für den Marina Betrieb in Corona Zeiten. Trotzdem ist es manchmal verwunderlich, dass einige Aufträge abgelehnt werden, weil Noel sie nicht machen will. Die Zeit und Erfahrung im Umgang mit ihm haben mich gelehrt, dass er mehr Techniker als Geschäftsmann ist und es eben manchmal ein paar Wochen Geduld und Beharrlichkeit meinerseits braucht, um ihm klarzumachen, dass ich es so und nicht anders haben möchte. Irgendwann findet er dann letztendlich eine Lösung und setzt es um. „Geht doch“, denke ich dann und „Warum nicht gleich so?“
Mit der Zeit entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis und ich fühle ich tatsächlich in Liapari fast wie Zuhause. In einer der vier Ferienhäuser, die zur Vermietung für Gäste vorgesehen sind, richte ich mir für einige Monate eine Nähstube ein. Nicht das ich regelmäßig nähe, aber so brauche ich die Stoffe und Nähsachen nicht hin und her schleppen und kann sie einfach dort lassen. Um einen Sonnenschutz für mein Dingi zu nähen, tragen mir die Männer mein Dingi sogar auf die Terrasse des Gästehauses, damit ich direkt vor der Tür Maas nehmen kann. Das Ergebnis kann sich übrigens sehen lassen, obwohl ich keine Mustervorlage hatte und seit ewigen Zeiten auch nichts wirklich genäht hatte.
Für Reparaturen und Pflegearbeiten gehe ich auf dem Slipway aus dem Wasser, was verglichen mit Neuseeland ein teures Vergnügen ist, oder an den Dock, was wiederum sehr günstig ist, verglichen mit anderen Marinas.
Ansonsten liege ich sicher an einer Mooring, die jährlich gewartet wird. Ankern ist natürlich genauso gut möglich, sollte die Mooring nicht frei sein. Aber irgendwie scheint inzwischen jeder zu denken, die Mooring sei für mich reserviert.
Von Liapari bis Gizo brauche ich etwa zweieinhalb bis drei Stunden mit der Amiga. Dort ankere ich vor dem Dock mit der großen Tankstelle. Meistens ist dieser Platz wettertechnisch sehr ruhig und geschützt. Dort am Dock kann ich auch mein Dingi lassen und weiß, es ist gut aufgehoben. Meistens spreche ich die Arbeiter vor Ort an, dass sie auch die Amiga im Blick behalten. Seit ich vor einem Dreiviertel Jahr einen ungebetenen nächtlichen Besucher an Bord hatte, ankere ich näher am Dock als vorher. Dann sage ich auch den Tankstelleneigentümern Bescheid, wenn ich über Nacht bleibe und sie organisieren, dass die Security Leute, die den Platz nachts bewachen, mit ihren Taschenlampen auch die Amiga im Blick haben.
Vor dem Marktplatz in Gizo ankere ich kaum noch, obwohl dort auch nachts Security ist. Meistens ist es zu windig, um die Amiga auch noch mit einer Landleine zu vertäuen, wenn ich dort bin. Ohne Landleine und Nähe zum Markt macht es für mich aber keinen Sinn, obwohl ich gern an die Wochen zurück denke, wo ich hier direkt vor dem Markt festgemacht hatte, um auf den neuen Motor für meine Ankerwinsch zu warten.
Gizo ist für mich einer der drei Orte, wo gut Einkaufen ist. Der Laden Wing Sun führt viele australische Artikel speziell für uns Nicht-Solomonen. Im Zweifel bestellt Charlie auch gewünschtes aus Honiara. Auf bestellten Käse oder Sekt habe ich dann aber schon mal Monate gewartet, auf Schlagsahne sogar ein halbes Jahr. Um so größer ist meine Freude, wenn die Waren endlich eingetroffen sind. Ich kaufe, was zur Verfügung steht und wenn es zur Verfügung steht, was nun einmal nicht immer der Fall ist. Es gibt beispielsweise nicht immer Butter, Eier, Käse, brauchbares Fleisch, Mayonnaise. Und, oh Wunder, es geht dann auch ohne. Ich verhungere nicht und ich leide auch nicht. Es ist eben wie es ist.
Von Gizo geht es weiter zum Ressort Fat Boys. Ein Ankerplatz, den ich sehr mag, weil ich hier in klarem Wasser auf 5 -6 m ankern kann. Als das Ressort wegen Corona schließt, weiche ich auf das nahe gelegene Sanbis Ressort aus. Hier hat sich inzwischen eine lockere Freundschaft entwickelt. Ich schreibe Hans an bevor ich komme, damit er weiß, dass der Pizzaofen angeheizt werden soll. Bei Wein und leckerer Pizza werden Neuigkeiten ausgetauscht. Gossip. Auch kann ich hier mal über viele andere Themen diskutieren und wenn mein Englisch nicht reicht auf deutsch sagen, was ich sagen möchte.
Je nach Wetterlage geht es weiter durch die Blackett Strait oder die VonaVona Lagoon. Durch den Kriegsfilm PT 109 habe ich inzwischen auch etwas geschichtlichen Hintergrund erfahren. Es ist für mich unfassbar, dass sich hier im Zweiten Weltkrieg die Japaner und die Amerikaner bekämpft haben. Was hatten die hier zu suchen???!!!
Anfangs hatte ich mich gewundert, warum das Restaurant in Gizo, in das wir oft zum Lunch gehen, PT 109 heißt. Ich hatte irgendwie an Hausnummern als Namensgeber gedacht. Obwohl, wenn ich es jetzt recht bedenke, es hier gar keine Hausnummern gibt. Durch den Film habe ich erfahren (Kurzform), dass das das Kriegsschiff war, auf dem einer der Kennedys Kapitän war. In einem Gefecht mit den Japanern ist die PT109 dann gesunken und er konnte sich mit seiner Crew auf eine der vielen kleinen unbewohnten Inseln retten. Ich fahre also an Kennedy Island vorbei durchs Riff raus auf die Blackett Strait, wo dieses Gefecht stattgefunden hat. Sehr geschichtsträchtig.
In Honiara gibt es ein ganzes Museum über den zweiten Weltkrieg und man kann leere Cola Flaschen aus dieser Zeit als Souvenirs kaufen.
Auf dem Riff von Liapari lag aus dieser Zeit noch eine Bombe, die nun endlich im letzten Juli von einem Expertenteam an den Strand gebracht und gesprengt wurde. Die Insel wurde kurzfristig evakuiert und ich musste sogar während der Sprengung die Amiga verlassen. Dabei war mir gar nicht wohl, weil die Anweisung so überraschend und schnell kam, das ich meinen Kater Leo nicht mitnehmen und ihn an Bord zurücklassen musste. Ich bin mit meinem Dingi aber nur etwa 100 m weiter weg von Liapari als das mehr oder weniger laute „Bumm“ von der anderen Seite der Insel anzeigte, dass die Sache erledigt und die Bombe zerstört ist. Überreste der Bombe liegen jetzt zur Besichtigung vor einem der Workshops.
In der Vonavona Lagoon kann man im Prinzip aufgrund der geringen Tiefe und dem sandigen Boden fast überall ankern. Im vorletzten Jahr habe ich hier auf 4 m Tiefe den Cyclone Harold/Yolanda abgewettert. Mehr als 35 Knoten für etwa 2 Stunden haben mich abends in Atem gehalten. Wäre ich bei Lola vor Anker gegangen und sogar bis Munda gefahren, wären es schon um die 50 Knoten gewesen. So war es gefahrlos und schnell vorbei.
Die Insel Lola in der Vonavona liegt etwas exponierter und daher greift der Wind hier schon einmal mehr. Sie ist aber gerne mein Ziel wegen dem freundlichen Ressort. Zumindest habe ich es als freundlich erfahren, obwohl andere erzählt haben, dass Joe schon einmal über den Tresen gesprungen ist, um einen Segler zu verjagen. Der muss was gemacht haben, sonst hätte Joe sich sicherlich nicht so verhalten.
Ende Oktober eines jeden Jahres findet hier eines der großen Events der Western Province statt. Eine große Fishing Competition gesponsert von namhaften Unternehmen. Es gibt an diesem Wochenende viele Geldpreise zu gewinnen und das abendliche Buffet ist für alle Teilnehmer frei. Da gibt es denn schon mal 400 gemeldete Teilnehmer trotz Corona. Normalerweise, also wie in Zeiten vor Corona, würden sogar Teilnehmer aus Australien zu diesem Wettbewerb anreisen. Ich habe hier im vorletzten Jahr John und Chantal kennengelernt, die inzwischen stolze Eltern sind, und Kym, eine herzliche Frau, die das Ressort auf der kleinen Insel Papatura führt, das ihre Eltern aufgebaut haben.
Als ich am Wochenende nach der letzten Fishing Competition auf Lola bin, konnte ich neue Bekanntschaften machen. Drei Damen, die in Honiara arbeiten, hatten kein Problem eine fremde Frau an ihren Tisch zu bitten. Das bunte Trio kam aus Australien, Neuseeland und England. Ich war erstaunt zu hören, dass es neben ihrer Arbeit in Honiara so gut wie keine Freizeitaktivitäten für sie gibt. Es wird überwiegend nur zwischen Arbeit und Hotel hin und her gependelt. Um so mehr haben sie das verlängerte Wochenende auf Lola genossen.
Im übrigen macht Lisa, Joes Frau, wenn sie dort am Wochenende kocht, die besten Pommes der Western Province. Lisa kommt aber nur noch auf die Insel, wenn es Gäste zu erwarten gibt. Wochentags führt sie ein Café in Munda, das inzwischen mein kleiner Geheimtipp ist. Allein schon wegen der Preise, die im starken Gegensatz zur Agnes Lodge stehen, ohne das die Speisen in Sachen Qualität abweichen.
Von Lola aus geht es hinaus aus der Vonavona. Je nachdem, ob ich in Noro etwas einkaufen oder zum Migration Office möchte oder lieber in Munda ein paar Tage vor der Agnes Lodge genießen mit all den Bequemlichkeiten, die das Ressort bietet, entscheide ich, was mein nächstes Ziel ist.
In Munda ankert man auf etwa 6-7 Metern auf sandigem Grund. Ich habe trotzdem schon einige Male das Gefühl gehabt , dass mein Anker bei stärkerem Wind slippt. Es ist aber nie wirklich so viel gewesen, also unter 5-10 m, dass ich es verifizieren konnte. Seis drum, insgesamt fühle ich mich hier immer sicher. Ich habe sogar schon meine Wäsche ins Ressort zum Waschen gegeben. Ein Service, den ich gerne mal nutze. Die Pizza hier ist so Mega-groß, dass ich die Hälfte immer mit an Bord nehme.
Es gibt in Munda ein gutes Einkaufsangebot. Von Hardware bis Lebensmittel kann ich mich hier gut versorgen. Der Markt ist etwas dürftig, da der Markt-Neubau, gesponsert von den Australiern, eröffnet mit einer grossartigen Feier vor dreizehn Monaten, immer noch nicht fertig ist. Anlässlich der Eröffnungsfeier hat damals sogar der Premierminister Sorgarve gesprochen (sehr sympathische Ansprache). Aus Honiara waren die Kids vom Yachtclub mit ihren Opti-Segelbooten nach Munda gekommen und sind vor dem dem neuen Marktplatz Regatta gesegelt. Abends gab es einen farbenfroh leuchtenden Kovoi von unterschiedlich dekorierten Booten zu sehen. Amiga lag mittendrin bevor sich die Boote zum Konvoi formierten und am neuen Marktplatz mit dem ebenfalls neuen Dock vorüberfuhren. So konnten wir die kunstvoll geschmückten, teilweise zum Katamaran zusammengebundenen Banana-Boote, die während des schwindenden Tageslichts, bunte Lichterketten glitzern ließen, aus nächster Nähe bewundern. Pauline, meine Begleiterin von Vella in dieser Woche, ist begeistert und entzückt ob dieses Erlebnisses.
Pauline hat mich bereits zweimal für eine Woche begleitet. Sie ist eine Freundin für mich geworden, soweit Freundschaft aufgrund unserer sehr unterschiedlichen Lebensweisen möglich ist. Anfangs kam sie mit ihrem Kanu angepaddelt und hat Obst und Gemüse aus ihrem Garten zum Kauf angeboten. Da ihr Kanu mehr Submarine war und sie ständig dabei war, das eindringende Wasser wieder hinaus zu schaufeln, kamen wir überein, dass sie dringend ein neues Kanu benötigt. Allein schon deshalb, um den Obst- und Gemüse-Lieferservice für die Segler in Liapari nicht zu gefährden. Natürlich hatte sie kein Geld und es fand sich in unserem Umfeld dort niemand, der ein Kanu schnitzen, geschweige denn verkaufen wollte. Letztendlich bin ich nach Munda gefahren und konnte dort ein Kanu für sie erwerben und nach Liapari bringen. Finanziert haben wir es dann über Reinigungsarbeiten auf der Amiga. So läuft es seit dem auch mit allem anderen, wenn sie etwas anschaffen möchte. Umgekehrt freue ich mich über mein sauberes Boot.
Ich liebe es, wenn Pauline Legenden ihrer Familie erzählt über Krokodile, die ihren Urgroßvater gerettet haben oder Vögel, die halfen einer Kinder-essenden Hexe zu entkommen. Die Tiere, die zu einer Legende gehören, werden von einer Familie beson geachtet und geschützt.
Und natürlich erfahre ich von ihr all die kleinen Dorfgeschichten.
Oft bringe ich ihr ein Geschenk mit, wenn ich in Gizo war. Und ich bekomme von ihr Blumen geschenkt und das Obst, dass ich gern mag oder frisches Gemüse.
Noro ist nicht gerade mein Lieblingsziel. Platt ausgedrückt ist Noro ein dreckiges Loch. Auch hier ist der im Bau befindliche neue Markt noch nicht fertig. Doch es gibt hier für mich wichtige Hardware Stores, das Migration Office und Musibuko. Musibuko ist ein Ladengeschäft zusammengewürfelt aus mehreren Schiffs-Containern, gefüllt mit Waren aus Australien, insbesondere Aldi Australien. Anfangs habe ich dem Irrtum aufgesessen, dass dieser Umstand auch Qualität bei Fleischprodukten beinhaltet. Das PremiumHackfleisch, dass ich einmal bestellt hatte, war der teuerste Fleisch-Reinfall meines Lebens mit etwa 24€/kg und Hack fast weiss vom Fett. Ein weiterer Versuch war es dann, Bratwürste zu kaufen. Die haben so abscheulich geschmeckt, dass sogar mein Kater mich vorwurfsvoll angeschaut hat, wie ich ihm so etwas anbieten konnte. Dabei war der kleine Solomone damals noch nicht so verwöhnt wie heute. Einzig begeisterte Abnehmer dieser Würste waren dann vier Haie, die neugierig die Amiga umschwammen, also ich vor Lola lag. Durch die Fütterung der Haie mit der Wurst, gab es für mich und Leo dann wenigstens etwas zu sehen.
Heute gibt es in Musibuko aufgrund der Corona Situation (Hauptabnehmer sind die Ressorts) kaum noch etwas zu kaufen und das, was angeboten wird, ist meist schon über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus.
Als ich vor etwas mehr als eineinhalb Jahren von Noro Richtung Liapari unterwegs war, gab es plötzlich Motorprobleme. Den Geräuschen nach bekam der Motor nicht genügend Diesel. Bis Liapari waren es noch mindestens sechs Stunden. Ich suchte auf der Karte nach der nächsten geschützten Ankermöglichkeit, da ich Liapari so keinesfalls an diesem Tag erreichen würde. Ringgi / Kolombangara sah mir nicht sicher genug aus und ich entschied mich eine Meile weiter in die Vovohe Cove zu fahren. Ich betete förmlich, dass der Motor solange noch durchhalten würde. Und er tat es. Ich fuhr durch die ganze Bucht bis zum ein Steg-Häuschen über dem Wasser und ankerte direkt davor. Anschließend ließ ich mein Dingi zu Wasser und ruderte hinüber zu dem Häuschen, um nachzufragen, ob es mir erlaubt ist direkt hier vor der Nase der Bewohner zu ankern.
Ich wurde herzlich willkommen geheißen und bin es auch jetzt jederzeit. Die beiden Familien die dort leben, sind für mich ein wichtiger Anlaufpunkt geworden. Ich bin immer wieder gerne dort, fühle mich zudem dort sicher und gut aufgehoben. Natürlich fühlt auch Leo jedesmal, dass es mal sein Zuhause war. Sein Bruder lebt ja ebenfalls dort.
Bei einem meiner Besuche, wurde ich von einem kleinen Kater begrüßt, der den ganzen Nachmittag nicht von meinen Füßen wich. Ich hatte mich schon entschieden eine Katze zur Gesellschaft an Bord zu nehmen. Nur mit Katzen ist es so, dass sie Dich finden und wählen müssen. Und dieser kleine Kater hatte mich gewählt. Ein paar Tage später hatte ich ein Katzenklo und etwas zu fressen in Noro besorgt. Nun konnte der kleine Kater an Bord kommen. Esther griff den Kater und ich nahm ihn in mein Dingi. Er mauzte wie verrückt als ich rüber zur Amiga ruderte. Ich nahm ihn mit an Bord. Nachdem er das Boot etwa fünf Minuten untersucht hatte versteckte er sich vorne im Bug in einem offen stehenden Fach für Farben und Ersatzteile. „Das kann ja heiter werden“ , dachte ich gerade, als ich Esther rufen hörte. Ich hatte von ihr den falschen Kater bekommen. Sein Bruder sieht fast genauso aus. Also nahm ich den Kater aus seinem Versteck, trug ihn wieder ins Dingi und brachte ihn zurück an Land und nahm stattdessen nun Leo mit. Der mauzte bei der Überfahrt zwar auch, aber das war es denn auch schon. Er untersuchte sein neues Zuhause, schmuste mit mir, frass und ich hörte ihn, nachdem ich zu Bett gegangen war, noch eine ganze Weile von seinem Schlafplatz her schnurren. Er war zufrieden.
Nachdem meine Motorprobleme behoben waren und ich bei de Gelegenheit einen kaputten Abgasschlauch ausgemacht hatte, fuhr ich mit meinem neuen Mitbewohner zurück nach Liapari. Der kleine Kater war schon etwas aufgeregt, als das Boot sich bewegte. Da er mir aber absolut vertraute, folgte er mir auf Schritt und tritt.
Seine nächste aufregende Reise machte Leo in einer Transportbox im Flugzeug nach Honiara zum Tierarzt. Ich mochte ihm das kaum zumuten, doch gewisse Dinge müssen eben sein.
Verglichen mit anderen Ländern sind Inlandsflüge in den Solomonen ziemlich teuer. Im Verhältnis ist es so extrem, das wenn man von Gizo bis Brisbane bucht, die internationale Strecke, rund neun mal länger, weniger als 10 Prozent der Gesamtflugkosten ausmacht. Ich frage mich immer wieder, wie die Solomonen sich Inlandsflüge leisten können. Wahrscheinlich nur wenn sie von Firmen oder der Regierung bezahlt werden.
Luftfracht kostet hingegen etwa 2€ das Kilo. Ein Preis den ich meist gerne bezahle, weil der Transport von Honiara nach Gizo schnell und zuverlässig funktioniert. Entsprechend kennt man mich auch schon, wenn ich das Airline-Büro in Gizo betrete. Oder Roland spricht mich auch schon mal an, das mein Paket da ist, wenn er mich irgendwo in Gizo treffe. Die Solomonen sind eben mehr oder weniger ein größeres Dorf.
Im Mai letzten Jahres werden in Gizo die ersten Corvid Impfungen angeboten. In Honiara wurde schon länger geimpft und nicht nur die Frontliner konnten sich impfen lassen. Was auch immer sich hinter dem Begriff Frontliner verborgen ist – ich stelle sehr schnell fest, dass das ein nach Bedarf dehnbarer oder eingrenzender Begriff ist.
Als ich mit Noel und einigen anderen Impfwilligen von Liapari nach Gizo fahre, um die Impfung zu erhalten, werden wir zunächst stundenlang in die Warteposition vertrösted und letztendlich abgewiesen mit dem Hinweis auf „Frontliner zuerst“. Das wir auf dem Rückweg einige andere sprechen, die die Impfung erhalten haben und bestimmt keine Frontliner sind, macht keinen Unterschied. Es hatte auch nicht geholfen, auf einen im Juli gebuchten Flug nach Deutschland hinzuweisen.
Doch im Juli klappt es dann und es gibt die erste Impfung auch für mich. Die Nebenwirkungen sind Müdigkeit, stärkere Hitzewallungen und mein Gedächtnis lässt deutlich nach. Noel hat vier Wochen später einen Herzinfarkt. Ein Zusammenhang mit der Impfung kann nicht hergestellt werden.
Mit der Impfung ist es für mich wie damals mit meiner Chemo Therapie. Ich halte sie weder für im angemessenen Rahmen wirksam, angebracht oder sinnvoll. Es ist einfach für mich eine weitere Maßnahme hilfloser Mediziner zum Wohle der Pharmaindustrie. Wie sollte es möglich sein, einen Impfstoff gegen einen Virus innerhalb von nicht einmal einem Jahr zu entwickeln und zu testen? Langzeitwirkungen! – das Wort beinhaltet das Wort Zeit. Und das ist nur einer von vielen Punkten. Doch ich habe mich impfen lassen, weil es einfach sinnlos ist gegen verunsicherte Politiker zu kämpfen, die wiederum nicht wirklich bereit sind verantwortlich zu handeln, weil getrieben werden von der Presse, die rücksichtslos bereit ist hinzurichten, nur um die Leserzahlen zu sichern. Extreme Meinung? Mag sein. Aber hier sehe ich nur Zwistigkeiten, Verunsicherung und wüsste nicht welche Aussagen noch glaubwürdig und vertrauenswürdig sind, gleich in welche Richtung die Aussagen gehen.
Interessant ist die Einstellung der Solomonen zur Impfung. Viele haben sich impfen lassen, gerade wenn sie irgendwie mit dem Tourismus zu tun haben. Andererseits hat sich, soweit ich weiß, die Mehrheit nicht impfen lassen, weil es laut ihrer Kirche Teufelswerk ist. Wer geimpft ist, kann im einem Stecker in seinem Ohr sein Handy aufladen. Das ist dann fast schon wieder lustig.
Doch wenn nicht 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, sollen die Grenzen nicht geöffnet werden. Gerade jetzt sind, nach einer vorherigen Lockerung, alle Flüge von Brisbane nach Honiara gestrichen worden, weil es zwei Corona Fälle gibt. Beide innerhalb der Quarantäne, einer davon ein kleiner 10-jähriger Junge aus Fiji.
Man darf dabei nicht vergessen, dass das Krankenhaus in Honiara auch ohne Corona überfüllt ist. Es ist gebaut worden (so habe ich es verstanden) als die Einwohnerzahl der Solomonen weniger als die Hälfte der heutigen Zahlen betragen hat, ist renovierungsbedürftig und schon gar nicht im Laufe der Jahre durch Erweiterungen mitgewachsen. Wenn Hospital-bedürftige Corona Patienten hier noch dazu kommen, kann ihnen kaum geholfen werden. Es wäre ein Desaster.
Im Gizo-Hospital fehlte neulich Oxygen. Sie haben bei allen Unternehmen im Umfeld angerufen, die Tauch-Ausflüge anbieten, um Ersatz zu bekommen, da aus Honiara so nichts geliefert werden konnte. Für einen Patienten wie Noel kann so eine Situation im Moment ein Todesurteil sein, da er nach dem Herzinfarkt schon mehrfach Wasser in der Lunge hatte und zusätzlich beatmet werden musste, weil er kaum noch selbständig richtig Luft holen konnte. ( Bitte entschuldigt meine laienhafte Darstellung und Ausdrucksweise. Ich bin weder Sanitäter noch Arzt).
Ich denke, dass Corona in den unterversorgten Solomonen wirklich einen traurigen Verlauf nehmen würde. Deshalb finde ich, dass wir als Reisende die besondere Verantwortung haben, eine Krankheit nicht weiter zu verbreiten und sehr genau auf unsere eigene Gesundheit achten sollten. Allerdings geht das nur, wenn man Symptome feststellen kann. Was macht man dann, wenn keine Symptome auftreten, aber man Träger einer Krankheit ist? Ich würde mir auch hierauf eine Antwort wünschen.
Aber auch ohne Corona habe ich hier genug mit meiner Gesundheit zu tun.
Kleinste Verletzungen entwickeln sich in kürzester Zeit von Stecknadelkopfgrösse zur Größe eines 2-Euro-Stücks als nässende Wunde. Der schlimmste Feind sind dabei die Fliegen und das Meerwasser. Ich hatte eigentlich gelernt, dass eine Wunde am besten heilt, wenn sie an der Luft trocknet. Pflaster halten nicht, weil die schweißnasse Haut einfach keinen Halt gibt. Es dauert fast 4 Wochen bis so eine Verletzung endlich anfängt abzuheilen. So etwas kenne ich nur aus meiner Kindheit. Hier scheint es Gang und Gebe zu sein und fast jeder hat damit zu kämpfen.
In Musibuko entdecke ich eine Zinksalbe, die deutlich bessere Heilerfolge liefert. Und Wasserstoff desinfiziert besser als Alkohol. Eine neue Erfahrung für mich. Seltsamerweise höre ich vom mehreren Seglern, dass bei ihnen diese Probleme nur dann auftreten, wenn sich in Liapari aufhalten. Das gibt mir dann schon sehr zu denken.
Doch bei Gary entwickelt sich so eine Wunde noch sehr viel drastischer. Während die Karma Waters vor Nusaghele ankert, erwischt ihn das Dengue Fieber. Als er das überstanden hat, entwickelt sich eine kleine Wunde am Fuss zu einem wahren Horror. Das ganze Bein schwillt schmerzhaft an und teilweise löst sich die Haut ab. Antibiotika helfen nicht und sie entscheiden sich, nach Gizo/Sanbis zurückzukehren von wo aus Gary direkt ins Krankenhaus gebracht wird. Der Aufenthalt zieht sich über zwei Wochen hin bis endlich etwas Besserung eintritt. Insgesamt nimmt er fast zwei Monate Antibiotika bis die Heilung eingetreten ist. Während dieser Zeit vermeidet er jeglichen Kontakt mit dem Meerwasser, was gar nicht so einfach ist, wenn man auf einem Boot lebt.
In den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres kämpfe ich mit immer größer werdenden Hautproblemen. Es fängt an mit roten Pusteln, die sich langsam aber sicher immer weiter verbreiten. Keines meiner Hausmittel hilft. Irgendwann kommt Amanda darauf, es könnte Scabies sein. Na super. Ich warte bis die Karma Waters wieder nach Liapari kommt, weil Amanda eine entsprechende Creme in der Bootsapotheke hat. Die Behandlung sieht zunächst erfolgversprechend aus. Doch nach drei Tagen sehe ich, dass es doch nicht geholfen hat. Mein Körper sieht mittlerweile aus wie ein Streuselkuchen und bei mir macht sich Frustration breit. Entsprechend tendiert meine Stimmung Richtung Keller.
Gedanklich wäge ich einen Besuch bei einem Krankenhaus ab. Doch was soll es bringen? Sie werden hier kaum die Möglichkeit für verschiedene Haut-Tests haben oder um wochenlang Kulturen zu entwickeln, um die Ursachen zu finden?
Zufällig entdecke ich bei Wing Sun eine Tanea Creme. Ich beschließe, dass es nun viel schlimmer auch nicht werden kann und gebe der Creme eine Chance. Eine Woche später tritt eine deutliche Besserung ein und Mitte Mai bin ich tatsächlich alle kleinen roten Pusteln wieder los.
Im September begann es mit den Hautinfektionen bei kleinen Verletzungen und ging im Januar dann weiter mit den kleinen roten Pusteln bis Mitte Mai. Seitdem nichts mehr. Habe ich mich jetzt akklimatisiert?
Da ich schon in Deutschland unter weißem Hautkrebs gelitten habe, weiss ich eine Stelle, die ich schon seit mehreren Jahren am Rücken habe, auch ohne Befund entsprechend einzuordnen. Mein Heimaturlaub Deutschland rückt immer weiter in die ungewisse Corona-Zukunft und damit auch eine Hautkontrolle durch einen Facharzt in Kiel. Es macht keinen Sinn es weiter aufzuschieben, denke ich mir, nachdem ich von einer Bekannten in Gizo erfahren habe, dass sie sich diesbezüglich von einem Arzt im Krankenhaus betreuen lässt. Ich mache einen Termin und dann einen weiteren, weil der Arzt im Krankenhaus derzeit völlig überbelastet ist. Ich glaube ja eher, dass er keine Zeit hatte, weil ich ihn ziemlich genervt habe, als Noel eine Reisefähigkeits-Bescheinigung brauchte, um als Herzinfarkt Patient ohne begleitende Krankenschwester nach Honiara fliegen zu dürfen. Auf der anderen Seite hatte ich die Schwierigkeit Noel ins Krankenhaus zu bringen, um den Arzt zu sehen. Aber ohne diese Bescheinigung konnte er kein Flugticket bekommen, war die Anweisung aus Honiara. Ich hatte Noel anschließend im Verdacht, dass er gar nicht auf den Arzt, den ich mobilisiert hatte, gewartet hat. Zeitlich ging es darum, den Nachmittags-Flug zu buchen und rechtzeitig ein Ticket dafür zu bekommen. Ich habe drei Kreuze geschlagen, als dieser sture und unmögliche Patient endlich im Flugzeug sass und ich tief durchatmen konnte.
Bei dem Arzt hat das mit Sicherheit keinen guten Eindruck hinterlassen, zumal Noel schon nach seinem Infarkt am nächsten Tag das Krankenhaus ohne ärztliche Zustimmung verlassen hatte.
Aber letztendlich sehe ich dann den Arzt und wir vereinbaren einen weiteren Termin, um den Hautkrebs zu entfernen.
Während er an meinem Rücken herumschneidet erfahre ich viel über seinen Werdegang, die Probleme der Klinik, das es keine ausreichende Früherkennung für die vermehrt auftretende Diabetes oder auch Brustkrebs bei Frauen gibt. Es gibt ein Gerät für eine Mammographie in Honiara, gespendet von Australien?, welches aber inzwischen kaputt ist und natürlich nicht repariert wird.
Familien der Solomonen. Ich glaube manchmal, das muss man studieren, um es zu verstehen. Es gibt Familien und es gibt eine Zugehörigkeit zu einem Stamm. Dann ist jeder mit jedem verwandt. Gefühlt. Es gibt offenbar verschiedene Arten von Geschwistern, Eltern, Vettern und Cousinen. Bis zu einem gewissen Grad kann ich sogar verstehen, dass es verschiedene Varianten gibt. Es gibt verheiratete Paare, mit und ohne Kinder und mindestens genauso viele Paare, die nicht wirklich verheiratet sind, sich aber verheiratet nennen. Nicht jeder macht es amtlich. Oder Pauline beispielsweise, durfte ihren Mann nicht heiraten, weil ihr Vater es nicht erlaubt hat. Trotzdem leben sie seit 16 Jahren zusammen als Ehepaar und haben zwei Kinder. Sie kann ihn aber jederzeit zum Teufel schicken, weil sie nicht verheiratet hat sind und das hat sie ihm wohl auch schon mal deutlich gemacht. Ich muss dazu sagen, das Pauline im Umfeld und auf dem Boden ihrer Familie lebt und ihr Mann von den Shortlands kommt.
Eine Frau kann ein Mann nur mit Zustimmung ihrer Eltern heiraten, muss dann mit local money (Spezielles Muschelgeld, dass auch heute noch Zahlungsmittel ist) bezahlen. Gibt die Familie dem Mann ein Teil des Muschelgeldes zurück, heisst das, dass sie jederzeit wieder in den Schoß ihrer Familie zurückkehren kann. Ausserdem muss der Mann mit Solomon Dollar die Brüder und Onkel bezahlen. Je nach Insel und Provinz sind es abweichende Beträge. Douglas erzählte, er hatte 100 SBD an die Familie seiner Frau gezahlt. Sollte die Frau zu ihrer Familie zurückkehren, erhält sie zum Teil dieses Geld für ihren Unterhalt. In Malaita herrschen da ziemlich frauenfeindlich Regelungen und eine Frau kostet 10.000 SBD und die Familie taucht auch danach noch bei dem Mann immer mal wieder auf und kassiert weiteres Geld.
Immer wieder höre ich von Frauen, dass sie bis zu vier Kinder mit ihrem Ehemann man haben. Dann verlässt er sie plötzlich und gründet eine neue Familie. Es gibt Gesetze zu Unterhaltszahlungen, die von diesen Frauen aber in der Regel nicht in Anspruch genommen werden, weil diese Denkweise hier einfach noch nicht angekommen ist.
Äußerst interessant finde ich hier die Kinderverteilung. Anders kann man es wohl nicht nennen. Da wachsen Kinder bei Onkel und Tante, Großeltern, Vettern und Cousinen der Eltern auf. Manchmal wissen sie, wer ihre wirklichen Eltern sind, manchmal nicht. Manchmal erfahren sie später, dass sie Geschwister haben, manchmal nie. Diese Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen, bezeichnen sie als adoptierte Kinder. Die aufnehmenden Eltern haben in der Regel keine eigenen Kinder und kommen für alle entstehenden Kosten einschließlich der Schulgelder auf. Ein offenbar sehr soziales System, da es kinderreiche Familien nicht in Armut stürzt oder überbelastet.
Das daraus für mich einige Irrungen und Wirrungen bezüglich der Familienverhältnisse entstehen ist somit nicht weiter verwunderlich.
Ein Phänomen ist für mich das Zahlenverständnis der Solomonen. Es ist schlichtweg nicht vorhanden. Fragt man einen Mann, wieviele Kinder er hat, zählt er erst einmal alle Namen seiner Kinder auf und kommt dann zu dem Ergebnis, dass es vier sind.
Zeitangaben kann man getrost vergessen. Wer sagt, das erfragte Ziel ist 10 Minuten entfernt, meint es dauert für ihn nicht lange, kann durchaus ein Weg von einer Stunde sein. Nach Entfernungen an sich braucht man schon gar nicht fragen. Ein weiteres Thema sind Jahre, Monate, Wochen, Tage. Auch hier gibt es bestenfalls gefühlte Zahlen, die abweichen, je nachdem mit wem man spricht. Geburtstage werden in den wenigsten Fällen gezählt, geschweige denn gefeiert. Zumindest bei den Erwachsenen. Bei den Kindern in den ersten Lebensjahren ist es noch anders.
Das Zahlenunverständnis setzt sich auch beim Umgang mit Geld fort. Die wenigsten haben ein Gefühl für ihre Einnahmen, viele machen Schulden und müssen dann mit ihrem Lohn hohe Raten zurückzahlen, wobei die Geldverleiher 20 Prozent pro Woche kassieren. Kaum einer schafft es das Geld für das Schulgebühren der Kinder zurückzulegen. Ich habe jetzt schon mehrere Fälle erlebt, wo Kinder ihren Abschluss nicht machen konnten, weil die Eltern das Schulgeld nicht aufbringen konnten. Es sollen auch viele Kinder wegen dem Schulgeld gar keine Schule besuchen, speziell bei Mädchen soll das der Fall sein, da es keine Schulpflicht gibt.
Die Schulen scheinen den Kindern auch kaum ein Zahlenverständnis zu vermitteln, da die wenigsten in der Lage sind zwei simple Zahlen im Kopf zu addieren.
Aber um ehrlich zu sein, der Gedanke Geburtstage und damit das Alter nicht zu zählen, hat für mich schon so seinen Charme. Es bedeutet für mich, dass jeder so alt ist, wie er sich fühlt oder wie er von anderen wahrgenommen wird. Die Zahl bedeutet gar nichts.
Da frage ich mich doch ob die Zahlen getriebene westliche Welt wirklich die bessere ist oder was wir wohl ohne Zahlen machen würden? Unsere Welt wäre ohne Zahlen nicht existent. Also was würde da bleiben?
Nächstes Thema Hitchhiker.
Eine Plage sind sie Kakerlaken. Wenn man sie sich nicht beim Einkaufen mit irgendeinem Karton einfängt, fliegen sie einfach an Bord.
Als ich im Januar 2020 zurück aus Deutschland bin, entdecke ich die erste vorn im Bug, was umfangreiche Reinigungsarbeiten und das besprühen aller möglichen Ecken mit entsprechendem Insektengift nach sich zieht. Für mich sind diese Hitchhiker der blanke Horror. Deshalb vertraue ich auch nicht darauf, dass es mit diesen Maßnahmen getan ist und frage die Einheimischen, was ich tun kann. Damals habe ich noch gedacht, dass jeder, also auch die Einheimischen, etwas gegen diese Pest unternimmt. Ich bekomme den Tipp in Gizo ‘cockroach medicine’ zu kaufen. Darunter kann ich mir zunächst erst einmal gar nichts vorstellen. Ich suche in Gizo in diversen Geschäften in den entsprechenden Regalen danach und werde nicht fündig. Einzig das schon von mir verwendete Spray kann ich entdecken. Ich verlege mich daraufhin aufs direkte nachfragen und nach mehreren Fehlversuchen finde ich endlich jemanden, der weiss was ich mit ´cockroach medicine‘ meine. Der freundliche Mann erklärt mir, wie das Pulver in dem kleinen Tütchen zu verwenden ist. Wie erfolgreich das Zeug ist, könnte man in seinem Geschäft sehen. Keine Kakerlaken weit und breit. Die Wirkung des Pulvers soll drei Monate vorhalten und ein kleines Tütchen soll für ein mittelgroßes Haus reichen.
Ich verwende das Pulver seitdem immer mal wieder, habe aber nie wieder Kakerlaken an Bord gehabt. Ich versorge auch Pauline mit dem Pulver, nachdem ich erfahren habe, dass sie selbstverständlich Kakerlaken im Haus hat.
Da ich im letzten Sommer in Liapari aufgrund meiner unterstützenden Mitarbeit im Marina-Büro auch zu den Inselbewohnern einen intensiveren Kontakt bekommen habe, fange ich an, auch hier die ihnen bis dahin unbekannte ‚cockroach medicine‘ zu verteilen. Nach einer Weile sind auch die letzten Skeptiker begeistert.
Danach sorge ich dafür, dass man in dem kleinen Insel-Shop das Mittel kaufen kann. Allein schon der Preis von 5 SBD (0,60 Euro) pro Tütchen ist für jeden erschwinglich im Gegensatz zum Spray, wo eine Dose 38 SBD kostet und welches trotz Werbeversprechen lange nicht so wirksam ist.
Unter Seglern werden im übrigen auch diverse Erfahrungen mit Hausmitteln gegen dieses Ungeziefer ausgetauscht. Aber keines dieser Mittel kommt an die Wirkungsweise der ‚cockroach medicine‘ heran, sage ich euch.
Dann habe ich doch tatsächlich, als ich im vergangenem Jahr in Liapari am Dock, eine Ratte eingefangen. Ich höre morgens etwas kratzen, kann es aber nicht zuordnen. Leo war über Nacht nicht an Bord gewesen und hatte die Insel unsicher gemacht. Bevor morgens die Hunde rausgelassen wurden, hatte ich meinen kleinen Kater in Sicherheit und zurück an Bord gebracht. Irgendwann in dieser Nacht hatte die Ratte wohl ihre Chancen genutzt. Ich entdecke Schäden an den Joghurt-Tüten und eine stabile Plastikflasche hat ein Loch. Das können unmöglich Kakerlaken gewesen sein. Doch ich kann die Ratte nirgends entdecken und auch nicht wirklich hören. Leo scheint eine Idee zu haben, wo sie steckt, trotzdem werde ich auch dort nicht fündig. Die Milchkartons und Sahnepäckchen haben es der Ratte besonders angetan. Mit einem ungutem Gefühl verteile ich Rattengift, von dem die Ratten durstig werden. Das treibt die Ratte an einem Sonntagnachmittag auf Badeplattform am Heck der Amiga. Schnell schließe ich alle Fenster, schnappe mir den Besen und fege den ungebetenen Besucher ins Meer. Anschließend achte ich darauf, dass sie nicht gleich an der Ankerkette wieder hoch an Bord klettert. Doch dafür ist sie durch das Gift wohl schon zu geschwächt. Im Grunde tat mir das kleine Wesen sogar leid. Sie sah echt niedlich aus. Aber den Schaden, den so ein Tier anrichtet, kann man nun einmal nur mit drastischen Maßnahmen abwenden.
Ratten sind eine echte Plage auf den Inseln und kaum einer tut etwas dagegen. Selbst in Noels Haus rennen sie herum ohne das dort Maßnahmen ergriffen werden. Für mich völlig unverständlich. Eine Ursache für die Rattenplage ist natürlich der Müll. Es gibt auf Liapari nur eine Mülltonne und nicht jeder trägt seinen Müll dort hin. Meist wird wird er einfach auf den Boden geworfen und dann nicht mehr weiter beachtet. Entsprechend sieht es um die Häuser aus und die Ratten werden dadurch selbstverständlich angelockt. Dabei gibt es neben der Hygiene und Sauberkeit Methoden die Ratten zu fangen und zu entsorgen. Auch ohne Gift auszulegen. Es reicht Behälter mit Ködern aufzustellen, aus dem die Ratten nicht wieder herauskönnen, wenn sie erst einmal hineingefallen sind. Auf YouTube gibt es hierzu recht anschauliche Beispiele.
Im übrigen sind die Ratten auch auf unbewohnten Inseln im Pazifischen Ozean eine Plage und richten erheblichen Flurschaden an. Im Internet finde ich hierzu ausführliche Informationen auf einer Seite, die von Samoa aus betrieben wird.
Pauline lässt sich nach meinen neuerlichen Erfahrung in Sachen Rattenbekämpfung eine Ratten-Klebefalle für ihren Sohn geben. Natürlich nicht um ihren Sohn zu fangen. Ihr Ältester geht in Vanunu in die Internatsschule und ist nachts von einer Ratte in einen Zeh gebissen worden. Bei dem Gedanken schüttelt es mich immer noch. Die Klebefalle ist erfolgreich, lässt sich jedoch zu seiner Enttäuschung nur einmal verwenden. Seitens der Schulleitung wird gar nichts unternommen.
Klebefallen verwende ich auch gerne gegen die Fliegen. Seit Leo an Bord ist, kann ich sie allerdings nicht mehr so anbringen oder auslegen, wie ich möchte. Zwei Mal ist mein Kater in eine Klebefalle geraten und damit durch das ganze Boot gejagt, um sie wieder loszuwerden. Was die Sache natürlich nur verschlimmert hat und er fast völlig eingewickelt war, bevor ich ihn dann endlich vorsichtig davon befreien konnte. Sein Fell war völlig verklebt. Mit Wasser und einem milden Shampoo ließ sich der Klebstoff nicht herauswaschen. Doch gelobt sei das Internet. Hier finde ich letztendlich einen Hinweis es mit Olivenöl zu versuchen, was denn auch tatsächlich funktioniert. Natürlich sah das sonst seidenweiche Fell danach ziemlich angeklatscht aus, doch Olivenöl ist wenigstens nicht giftig, wenn er sich wäscht.
Darüber, dass ich jetzt auch in Liapari einen brauchbaren Internet-Empfang habe, bin ich sehr froh. Das war bei meiner ersten Ankunft in 2019 nicht so. Weder IPad noch mein Telefon konnten damals ein Signal auffangen. Inzwischen habe ich mir bei dem hiesigen Anbieter Telecom einen Hotspot und ein einfaches Telefonat besorgt, dass den Empfang sicherstellt. In Gizo und Noro wurde Ende des vorletzten Jahres das Netzwerk zudem auf 4G umgestellt, so dass man dirt jetzt auch ein etwas schnelleres Internet zur Verfügung hat.
Wenn man auf seinem Telefon dann etwas sucht, findet man neben dem Standard-Data-Monatsplan, der 240 SBD für 3 Gigabyte kostet, eine wöchentliche Variante, bei der 3 Gig nur 30 SBD (3,60 Euro) kostet. Die monatliche Variante ist wahrscheinlich nur für dumme Touristen.
Ich habe mir inzwischen mehrere SIM Karten besorgt, für den Fall, das eine plötzlich nicht mehr funktioniert , was mir schon passiert ist, oder einfach zum verschenken. Grundsätzlich habe ich jedoch immer zwei SIM im Gebrauch. Auch eine Erfahrungssache. Auf einer SIM Karte lasse ich mein Guthaben speichern und sie steckt zu diesem Zweck in meinem Telefon. Die Funktion ‚mobile Daten‘ lasse ich grundsätzlich abgeschaltet. Die zweite SIM steckt in meinem Hotspot. Ich füttere sie wöchentlich mit dem Data-Paket vom Handy aus mit einer Funktion ‚Geschenk‘ statt der Variante ‚Kauf‘. So kann ich den Hotspot laden ohne die SIM Karten ständig herauszunehmen. Sinn dieser Übung ist aber, dass mein Guthaben nicht versehentlich entladen wird, wenn das Daten-Paket unbemerkt verbraucht ist. Dann nämlich wird die weiterlaufende Internet Nutzung richtig teuer und ruckzuck sind 200 SBD weg. Natürlich passiert so etwas dann ausgerechnet über Nacht, ohne dass man die entsprechenden SMS Hinweise liest, oder wenn kein Agent, bei dem ein Wert-TopUp zu kaufen ist, in der Nähe ist.
Agenten, bei denen ein TopUp zu erworben werden kann, gibt es zahlreiche. Es sind meist Privatpersonen, die sich so etwas dazuverdienen. Einfach nach einem solchen fragen.
Im ersten Jahr meines Aufenthaltes hier, ist es mit dem Tourismus-Visum noch relativ einfach. Durch meine erneute Einreise ins Land, als ich im Januar 20 aus Deutschland zurückkehre, erhalte ich ein Neues 3-Monats-Visum am Flughafen. Warum diesmal 3 Monate und nicht 45 Tage, wie bei der Erst-Einreise mit der Amiga, frage ich lieber nicht nach. Es macht mir das Leben ja einfacher, weil ich vor Ablauf dieser 3 Monate ja auf dem Weg nach Papua Neuguinea sein möchte. Ich glaube zu dem Zeitpunkt ja nicht, dass Corona irgendwelche Reisebeschränkungen mit sich bringen könnte.
Die erste Verlängerung beantrage ich gemeinsam mit anderen Seglern in Noro direkt im Migration Office bei Billy, der damals noch für uns zuständig war. Wir bekommen alle unterschiedliche Verlängerungszeiträume und zahlen auch alle unterschiedlich, was niemand von uns wirklich versteht. Ich bekomme weitere 4 Monate, zahle und bin glücklich. Die nächste Verlängerung ist dann wieder für drei Monate und ich zahle diesmal nichts, was auch keiner versteht.
Und dann wird es kompliziert. Die nächste Verlängerung, die zur Ausnahmesituation-Corona-Verlängerung wird, muss über Billy in Noro bei einer anderen Visa-Abteilung in Honiara beantragt werden.
Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich der Regierung der Solomonen gegenüber sehr froh und dankbar bin, dass wir Segler Ausnahme-Visas bekommen und wir im Land bleiben dürfen.
Als im November bei Unruhen in Honiara das Parlamentsgebäude niedergebrannt wird, fragt mich Noel als erstes, wo mein Pass ist. Doch der liegt Gott sei Dank sicher im Safe des ITA Geschäfts in Honiara bis zum nächsten Visa Antrag im Januar.
Von diesen Unruhen ist nur Guadacanal betroffen. Hier in der Western Province hat es keine Auswirkungen und es ist sicher.
Danke für den schön geschrieben Bericht. Hoffentlich sehen wir auch mal ein Bild von Leo 😉
Liebe Freundin, ich habe heute Nachmittag noch ein paar Fotos ergänzt. Natürlich auch Fotos von Leo 😉😘
Liebe Hilde, ganz herzlichen Dank für diesen wunderbaren Bericht! Offen gestanden bin ich heilfroh von Dir zu hören, bzw zu lesen und besonders, dass es Dir gut geht!
Mein Boot liegt weiterhin in Portimao, Portugal hoch und trocken in der Werft. Ab und zu, so wie die familiäre Situation es erlaubt hat, bin ich für diverse Arbeiten hin geflogen. Für Ende März habe ich einen one-way-Flug gebucht. Dann möchte ich endlich 2-3 Monate segeln. Geplant ist zunächst Madeira zu besuchen. Danach, wenn der Wind es zulässt, die Azoren, sonst geht’s zu den Kanaren.- Alles kein Vergleich mit deinen Erlebnissen!
Es bleibt zu hoffen, dass durch die abgeschiedene Lage der Salomonen sich das Corona-Virus nicht so ausbreiten kann und alle Menschen, dich eingeschlossen, gesund bleiben!
Herzliche Grüße aus dem Norden sendet Dir, Kerstin!
Liebe Kerstin,
Danke für Deinen Kommentar.
Bisher haben die Solomonen bedingt durch die geschlossenen Grenzen sehr wenige Corona Fälle gehabt, die dann in der Quarantäne „hängen“ geblieben sind und sich nicht verteilen konnten. Wir werden sehen, wie lange die Regierung das so durchhalten kann.
Ich drücke Dir die Daumen für Deine Reisepläne mit vielen wunderbaren Erlebnissen. Jede Minute, die wir so gestalten können, dass sie uns glücklich macht, ist doch die Minute, die das Leben lebenswert macht, finde ich.
Ganz herzliche Grüße von den Solomonen, Hilde
Liebe Hilde, es ist schön, wieder einmal von dir zu hören und dein Bericht erweckt Sehnsüchte, dich zu besuchen. Vor allem bei dem akuten norddeutschen Schmuddelwetter. Es ist wunderbar, dass es dir gut geht und du dein Leben so genießen kannst. Auch meine Familie und ich sind gesund und munter. Da ich mich aus unserer gemeinsamen „HSH Runde“ verabschiedet habe, kann ich dir davon leider nichts berichten.
Darfst du eigentlich noch Mitfahrer aktuell aufnehmen? Oder ist das unter Corona nicht erlaubt?
Es grüßt dich ganz herzlich deine Sibylle
Liebe Sibylle
Danke für Deinen Kommentar.
Ich darf Mitsegler, sprich Freunde, natürlich mitnehmen. Es ist jedoch immer noch ein Problem einzureisen, da die Landesgrenzen wegen Corona bis auf weiteres geschlossen sind.
Schön zu lesen, dass das Leben bei Euch weitergeht und Du und Deine Familie gesund seid. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen, wenn sich die Welt wieder etwas normaler dreht.
Herzliche Grüße, Deine Hilde
Liebe Hilde, habe erst jetzt auf Facebook deinen ausführlichen Bericht gelesen.
Ich bin beeindruckt, mit wieviel Einsatz du dein Leben auf den Salomonen und mit den Einheimichen gestaltest und lebst. Vor allem wünsche ich dir Gesundheit .
Auch wünsche ich dir, wenn es Corona zulässt, eine gute Weiterfahrt zu neuen Abenteuern.
LG Angelika Rutel
Liebe Angelika,
Ich freu mich über Deinen Kommentar. Ich wünsche Euch auch von Herzen Gesundheit und freue mich auf weitere tolle, beeindruckende Fotos von Euren Reisen.
Wer weiß, vielleicht begegnen wir uns unterwegs ja noch einmal.
Liebe Grüße Hilde
Liebe Hilde,
Schon lange nichts gehört von Dir. Wie lief das mit den Liapari- Kindern?
Wie ist die Situation bei Euch derzeit?
Wir sind seit einem Monat in Fiji und kämpfen uns durch. Unvorstellbar, was nach 2 1/2 Jahren alles zu tun ist. Wir hoffen, dass wir bis Mitte Mai ins Wasser können.
Ganz liebe Grüsse von der Yin Yang