Solomonen – Sailors life

Es gibt so ganz spezielle Tage, die im Prinzip absolut typisch für einen Marina- / Bootswerft-Tag  sind. 
Meistens stehe ich gegen 6.00/6.30h auf, wenn es langsam hell wird. So auch heute Morgen. Ich freue mich auf einen frisch gebrühten Kaffee und fange an, gedanklich meinen Tag zu planen. Vielleicht sollte ich erst einmal meine restlichen Einkäufe von gestern richtig verstauen. Dazu muss ich erst einmal sortieren und Platz schaffen. 

Wie sieht es denn da in dem Fach unter der Bank aus? Nein, bevor ich da etwas einräume, muss der Holzboden erst einmal abgewischt und gereinigt werden. Eigentlich hatte ich für die Grundreinigung Unterstützung angefragt, aber bei dem ständigen Regen, haben wir diesen Plan zunächst einmal verschoben. Doch es widerstrebt mir, so wie es dort aussieht,  irgend etwas einzuräumen. Also Wasser, Seife, Lappen. Das Ergebnis ist sauber aber nicht ansehnlich.  Ok, dann eben anders. Ich kann die Sachen auch Morgen einräumen und heute Pinsel samt Farbtopf bemühen. 

Als ich gerade mal die erste Hälfte geschafft habe, höre ich, dass ich Besuch bekomme. Na super.  Mit dem Pinsel in der Hand schaue ich, was Noel möchte. Er hat Alister im Schlepptau und erklärt mir, dies ist der Mann, um die Hinges (in diesem Fall die gefertigten Tisch-Angeln) an dem neuen Tisch anzuschrauben. Hmmh. Ich habe gar nicht gewusst, dass ich das in Auftrag gegeben hatte. Das könnte ich nun wirklich auch selbst machen. Eigentlich. Aber bitte schön. Wo sie nun schon einmal hier sind und Alister offenbar diese Arbeit für heute zugeteilt bekommen hat….  
Ich suche das Zubehör zusammen und wir halten den Tisch an das schon an der Steuersäule angeschraubte Gegenstück. Mist. Das ist ja viel zu hoch angebracht. Ich ärgere mich erst einmal über mich selbst, dass ich da nicht besser aufgepasst habe und erkläre den beiden dann, dass das tiefer muss, weil man so nicht am Tisch sitzen kann und essen. Übertrieben ausgedrückt, den Teller in Kinnhöhe. Das kommt dabei heraus, wenn der eine Beteiligte von der Tischhöhe redet, während der andere dabei an die Höhe der Schrauben denkt. Doch was klappt schon auf Anhieb.
Noel und Alister ziehen wieder ab, weil das ihrer Meinung nach zunächst geändert werden muss. Wie sie meinen. Ich halte da jegliche Diskussion einfach für überflüssig und Noel scheinbar auch. 


Ich bin mit meiner Pinsellei noch nicht wirklich weiter gekommen, da taucht Peter auf. Er möchte jetzt die neue Platte im Vordeck einschweissen. Es regnet gerade nicht. Dass bedeutet , dass ich nun erst einmal alle Schiffsbatterien abkoppeln muss, während er an Deck alles vorbereitet. Zumindest eine der fast 50 kg schweren Service- Batterien muss ich nun aus dem Kasten heben, damit ich an die anderen herankomme. Alle Kabel von den Batterien trennen und festbinden, damit nicht unbeobachtet Plus und Minus zusammenrutschen und eine ungewollte Verbindung schaffen. Als das erledigt ist, ist Peter auch startklar. Die Herausforderung besteht für ihn darin, auch die leichte Wölbung des Decks beizubehalten, damit die neue Platte wirklich passt. 

Inzwischen bin ich fertig mit meiner Pinsellei und beschließe erst einmal nach meinem Dingi zu schauen. Es liegt in der Tischlerei auf einem Tisch. Noel und Alister haben es aufgepumpt und angefangen, es zusammenzukleben. Für die diversen losen Patches reichte noch ein restlicher Kleber, den ich für diesen Zweck hatte. Es klebt perfekt und Noel ist mit dem Ergebnis zufrieden.
Der weitaus schwierigere Part, nämlich das Heckteil wieder an die Schläuche zu kleben, ist das reinste Fiasko. Alister hat schon mehrfach die Klebeflächen gereinigt und sogar mit einer Bürste behandelt. Trotzdem will der aus Deutschland mitgebrachte Konstruktionskleber nicht halten. Sie sind gerade beim nächsten Versuch und klemmen unter einen Spanngurt, der das ganze zusammendrückt, noch zusätzliche Hölzer für einen besseren Druck. Da bleibt einfach nur hoffen und beten ?‍♀️.

Gegen Mittag ist Peter mit den Schweißarbeiten fertig und ich kann die Batterien wieder anklemmen. Wegen dem bedeckten Himmel, laden die Solarzellen nicht immer ausreichend. Ich beschließe die Batterieladung mit einen halben Motorstunde zu ergänzen, da der Kühlschrank nach dieser morgendlichen Aufwärmpause ohne Energie sicherlich einiges verbrauchen wird. 
Über die Anzeige des Batteriecontrollers verfolge ich, wie die Batterien geladen werden. Komisch. Ist gar nicht so viel, was der Motor dazulädt. Eigentlich müsste es bei dem Batteriestand mehr sein. Und wieso bleibt die Voltspannung unter 12,9V und geht sogar runter, wenn ich den Kühlschrank und Inverter anschalte. Klar, es wird einiges verbraucht. Doch das sollte doch gar nichts ausmachen, wenn der Motor läuft?

Und nun ist die Beschäftigung für diesen Nachmittag ebenfalls gesichert. Ich kontrolliere, messe, baue auseinander und wieder zusammen, starte immer wieder den Motor, kontrolliere wieder, um die Schleife dannen von neuem zu beginnen. Am Ende des Nachmittags habe ich ein gebrochenes Kabel repariert und eine schlechte Verbindung gefunden und den gesamten Schaden behoben. Die Lichtmaschine ist in Ordnung und die Batterien auch. Ich hatte ja zwischendurch schon vermutet, dass möglicherweise eine defekte Batterie die Ursache des Desasters ist. Der Motor lädt im nu die Batterien voll, der Kühlschrank läuft auf Hochtouren, der Inverter lädt den Computer für mein abendliches Filmvergnügen und obendrauf gibt es durch die Motorleistung auch noch eine entspannende warme Dusche  draussen im Regen. 

Heute habe ich mir einen Sundowner sicherlich redlich verdient. Wie jeden Tag gegen 17.00h, haben sie sich Noel und einige andere Segler bereits am BBQ Platz für ein Feierabendbier zusammengefunden. Ich geselle mich zu ihnen und bin zufrieden, mein Problem mit der Batterieladung  allein gelöst zu haben. Sailors life eben ?

Solomon Islands – Honiara – vom 16.8. bis 21.9.2019

Honiara. Und noch einmal Honiara. Bereits bei unserer Ankunft bin ich von dem Ankerplatz, der eigentlich geschützt hinter einer Landnase liegt, völlig enttäuscht, genervt und meine Frustration kennt zunächst keine Grenzen. Sollen wir hier eine Woche oder 10 Tage bei diesem Geschaukel aushalten und vor Anker liegen? Weiterlesen

Go West

Hallo Ihr Lieben,

Nach sage und schreibe 5!!!!! Wochen und einen Tag haben wir heute endlich Honiara verlassen und sind heute Abend um 18.30 pm in der Inselgruppe Russel vor Anker gegangen – gerade so mit dem letzten Tageslicht zwischen zwei Inseln und bei einer Wassertiefe, bei der wir normalerweise nicht ankern würden (so um die 20 m und der Meeresboden Sand und Korallen).

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Kompetenz Centrum Hamburg

Die Route die wir, Pacifico und Amiga, seit Anfang Mai zurückgelegt haben.

Vielen Dank, Henning, für diese Darstellung.

Was uns dabei aufgefallen ist: seit etwas über einer Woche sind hier in Honiara Taiwanesische Fischerboote eingefallen. Ich musste deswegen meinen Ankerplatz verlassen, weil die Amiga im Weg lag, und die ständig herein und heraus fahrenden Schiffe behindert hatte. Nicht das ich meinen Platz freiwillig und ohne Diskussion mit den Hafenbehörden verlassen hätte 😉 Doch die waren am Ende wohl so froh, dass ich mich überhaupt bewegt habe, dass ich jetzt den besten Platz überhaupt in diesem rolligen Hafenbecken habe. Doch das nur nebenbei. Was hier alles an Fisch ausgeladen wird ist unglaublich. Die Schiffe kommen ungefähr alle drei Monate und laden hier ihren bereits tiefgefrorenen Fang aus, der dann offenbar in Containern weiterverschifft wird. In Massen!!!! Bei unserem nächsten Gang über den Markt, habe ich mir die Fischstände angesehen und dann geunkt „das wird es in diesem Umfang wohl hier in zwei Jahren nicht mehr geben“. Die Pacifico hatte in diesem Jahr nur sehr selten Anglerglück, was auf wenig Fisch in den Gewässern hindeutet.

Nun schickt uns Henning heute diese Momentaufnahme von AIS Signalen. Pink sind die Segelboote. Orange sind die Fischer. Wir waren regelrecht erschrocken, wieviele davon in diesen Gewässern unterwegs sind und wundern uns jetzt gar nicht mehr, dass es hier kaum noch Fisch für uns Segler und schon gar nicht für die Einheimischen gibt.

Solomon’s – am Rande der Südsee – vom 11.7. bis 16.8.2019

Aus meinem Gesicht regnet es!!!!
Ich weine??? Nein, ich schwitze!!! Mehr als dass. Ich regne förmlich ab und bin froh um jeden Luftzug, möglichst im Schatten. Kein Wunder. Ich bin schließlich in den Tropen. Ufff. 
Doch mit der Zeit gewöhne ich mich langsam an die Temperaturen und damit umzugehen. Ich dusche hier sogar kalt und verzichte liebend gerne auf das warme Wasser, damit ich nicht gleich nach der Erfrischung wieder schwitze ?

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