Nachdem nicht ganz so gelungenen polynesischen Abendessen, machen wir PACIFICO bereit zur Abreise, legen uns noch ein paar Stunden schlafen und dann geht es montagmorgens gegen 2.30 h auf zur Insel Hiva Oa.
Wir haben beschlossen, direkt dorthin zu fahren, und uns nun zunächst einmal mit dem Einchecken auf rechtlich sicheren Boden zu begeben,
bevor wir die Insel Tahuata und die „Manta“-Bucht erkunden.
Als wir gegen Mittag, nach rund 8 Stunden Fahrt, in Atuona (Hiva Oa) eintreffen, liegen dort schon 18 andere Segelboote vor Anker. Viele sind offenbar ebenfalls hierhergekommen, um bei der Gendarmerie einzuchecken, wie an der gelben Flagge unter der Gastlandflagge zu erkennen ist. Andere verzichten auf diese Förmlichkeit mit dieser zusätzlichen Flagge. Von einigen wissen wir jedoch, dass sie auch hier einchecken wollen, da wir sie vorher in Fatu Hiva getroffen und mit ihnen gesprochen haben. Nun befürchten wir aufgrund der vielen Boote lange Wartezeiten für die Erledigung der Formalitäten.
Also, Beiboot ins Wasser und auf dem kürzesten Weg an Land. Der Weg führt uns an einem Katamaran vorbei, an dem gerade jemand mit seinem Schlauchboot festmacht. Auf die Frage, wo denn die Gendarmerie sei, erhalten wir von dem netten schottischen Yachtie den Hinweis, dass es bis zum Ort und der Gendarmerie ein ziemlicher Weg sei, aber man könnte per Anhalter fahren. Die Inselbewohner würden einen dann schon mitnehmen. Wir fahren also per Anhalter. Das klappt bestens und wir werden bei der Gendarmerie direkt vor der Tür abgesetzt. Die hat natürlich Mittagspause, denn hier gelten andere Zeiten. Es ist ja schließlich bereits nach 11.00 h.
Wir nutzen die zweieinhalb Stunden bis zu den Nachmittags-Öffnungszeiten, um uns den kleinen Ort ein wenig an zu sehen, eine Kunsthandlung zu besuchen und vor allem Geld aus dem Automaten zu ziehen, damit wir später noch etwas für das Abendessen einkaufen können. In einem Bistro lernen wir ein Ehepaar kennen, eindeutig Yachties. Sie sind Österreicher und in Wien mit ihrer ANGICAMARO auf der Donau losgesegelt bis ins Schwarze Meer, Mittelmeer und über Panama bis hier zu den Marquesas. Es hat allerdings etwas gedauert, bis wir herausfinden, dass sie Österreicher sind und wir uns auch auf Deutsch unterhalten können. Man spricht erst einmal Englisch oder französisch – auf Deutsch kommt man hier nicht so schnell.
Um 14.00 h schließen hier dann Bistro, Imbiss und was es sonst noch so gibt, dafür öffnen dann die Geschäfte wieder. Supermärkte gibt es nicht und haben wir bei rund 1.800 Einwohnern auf dieser Insel auch nicht wirklich erwartet. Trotz Flughafen mit täglicher Verbindung nach Papeete (Tahiti). Zwei der Geschäfte entsprechen von ihrem Angebot so etwa dem eines Kaufhauses. Es gibt also Schrauben, Lebensmittel, Kleidung und was man sonst so brauchen könnte. Haribo, Milka, Maizena, Maggi! und noch so einiges anderes, was man aus Europa kennt. Und es gibt Angeltools!
Über die Preise hier, werden wir uns noch wundern: 1 Kilo Tomaten kostet ca. 5 Euro, ein Weißkohl ca. 7 Euro das Kilo, eine Flasche Wein ab ca. 20 Euro, anderer Alkohol ab 30 Euro die Flasche und ein Huhn im Gegensatz zu den anderen Preisen nur 2,50 Euro das Kilo. Ein handgeschnitzter kleiner Anhänger aus Horn wird für ca. 70 Euro angeboten, was wir als sehr teuer empfinden. Meist ist der Preis für die Handarbeiten jedoch verhandelbar. Nur wer zahlt solche Preise? Da fragt man sich, wie hoch hier das monatliche Einkommen ist, um sich so vieles leisten zu können.
Aber erst einmal einchecken. Die Mittagspause ist vorbei und wir sind gespannt, was uns erwartet. In den Büchern steht, dass man mit dem Visa-Antrag ein Flugticket hinterlegen muss oder alternativ den Preis eines Flugtickets ins Heimatland per Kreditkarte. Andere schreiben, dass dies für Europäer nicht erforderlich ist. Wir sind also gespannt. Der Beamte ist sehr nett, erklärt uns, wir wären ja Europäer und könnten bleiben, solange wir wollen und es gibt auch keinen Stempel in unserem Pass. Dies ist schließlich Frankreich. Und das Formular, dass er ausgefüllt hat, bekommen wir in die Hand gedrückt mit der Bitte, es gegenüber bei der Post nach Papeete zu senden. In der Post weiß man Bescheid, ein Briefumschlag ist nicht erforderlich. – Und das war es.
Für das Abendessen kaufen wir noch ein paar Tomaten und ein französisches Baguette, fahren dann per Anhalter zurück zum Hafen und wundern uns, wie dass hier so geht. Sind wir wirklich in Europa???
Am nächsten Morgen machen wir uns, nachdem wir frisches Obst, Gemüse und ein Huhn gekauft haben, auf nach Tahuata, der Nachbarinsel. Laut „Radio CoCo“ (Yachtie Klatsch und Tratsch) lassen sich die Manta-Rochen dort von „Mitschwimmern“ nicht stören. Das macht uns neugierig und wir hoffen auf ein weiteres besonderes Erlebnis. Nach Hiva Oa werden wir in der darauffolgenden Woche zurückkehren. Dann soll es hier wieder Gas und Diesel geben. Diese sind nämlich im Moment nicht zu bekommen und man wartet auf das Versorgungsschiff. Auch interessiert uns dann noch eine Besichtigung der größten der Marquesa-Inseln. Es gibt jedoch noch keinen festen Plan und wir überlassen es dem Wetter und den Möglichkeiten, was wir tun werden.