Schon mal versucht den Einkauf für ein halbes Jahr, so ca. 12 Maxi-Einkaufswagen voll bis oben hin, in einer kleinen Küche zu verstauen? So ist es ungefähr, wie es uns geht. Es ist eine wirkliche Herausforderung. Alles das, was wir meinen für das nächste halbe Jahr zu brauchen, wird eingekauft, mit einem Trolley zur PACIFICO und an Bord gebracht.
Anschließend muss alles seinen Platz finden, sicher verstaut werden, und das möglichst auch so, dass wir es bei Bedarf wiederfinden
Fleisch wird wieder eingekocht, sodass wir genügend Reserven an Bord haben. Das Angebot auf den Südseeinseln ist doch sehr begrenzt und so werden wir davon unabhängig sein. Also steht Hermann Stunde um Stunde in der Küche, kocht und füllt die vielen kleinen Gläser mit Gulasch und Hackfleisch. Und wenn dann der neue Schnellkochtopf zum Sterilisieren nicht funktioniert und keinen Druck aufbaut, kann einen das kurzfristig schon ziemlich ärgern. Der Topf war teuer genug und sollte doch seinen Dienst tun. Wir brauchen fast zwei Stunden, wollten fast schon aufgeben, bis wir dieses Problem dann doch erfolgreich gelöst haben. Der Teufel steckt, wie so häufig im Detail. Und manchmal fehlt nur ein kleines Stück Gummi, dass sich im Topfschrank selbstständig gemacht. Nach dieser Entdeckung waren wir schon froh, dass wir uns das böse Mail an Verkäufer und Hersteller verkniffen haben
Auch bekommen wir natürlich alles hier in Whangarei und zudem im Wesentlichen viel günstiger, als zum Beispiel in Tonga. Da lohnt sich die Vorratshaltung allein schon aus Kostengründen.
Und auch die letzten Arbeiten am Boot wollen erledigt werden, ist uns doch der Windgenerator kaputtgegangen und weitere viele Kleinigkeiten. Die Heizung benötigt noch den individuell geschweißten Auspuff, was etliche Fahrten mit dem Fahrrad erfordert, bis alles passt. Unser Fahrrad, dass wir auf dem Seglerflohmarkt günstig erworben hatten, sollte eigentlich nach den Arbeiten auf dem Hardstand verschenkt oder verkauft werden. Mittlerweile haben wir es jedoch richtig liebgewonnen und werden es erst einmal behalten. Es bleibt jedoch hier in Whangarei in der Obhut von Renate von der RENAHARA. Bei ihr können wir auch gut 10 Kilo unseres Honigs lagern. Wenn wir ihn mitnehmen würden, dürften wir ihn nicht wieder zurück nach Neuseeland nehmen. Und das wäre wirklich schade. Die anderen 10 Kilo sind natürlich noch an Bord und decken unseren Bedarf für die nächsten Monate.
Insgesamt macht sich doch etwas Aufregung in unseren Herzen breit. Es geht endlich wieder richtig los. Für die Überfahrt nach Tonga rechnen wir schon 14 Tage Dauer. Wenn man direkt bei guten Wind fahren könnte, wären es eher 9 Reisetage. Aber so viel Glück wagen wir nicht zu planen und es wäre eher unwahrscheinlich so einen günstigen Wind für die gesamte Reise zu haben. Viel wahrscheinlicher wäre es bei dem direkten Kurs, dass wir in Fidschi statt in Tonga landen. Wir gehen deshalb auf einen Dreieckskurs und fahren zunächst einige Tage Richtung Osten, um dann mit beständigeren Winden nach Norden segeln zu können.
An unserem letzten Abend bekommen wir noch einmal Besuch. Heute sind die Walkabouts wieder in Whangarei eingetroffen. Wir freuen uns, dass sie trotz der anstrengenden Reise, die hinter ihnen liegt, noch einmal kurz vorbeikommen, um uns zu sehen. Das nächste Wiedersehen gibt es dann wahrscheinlich erst auf Fidschi. Genauso wie die MEERBAER ’s, mit denen wir in Whangarei auch so einige schöne Stunden verbracht haben. Wir hoffen, auch die beiden ebenfalls auf Fidschi wieder zu sehen. Mit der GREEN DUCK gibt es vielleicht schon ein Wiedersehen auf Tonga. Schauen wir mal. Wir freuen uns schon darauf.
So macht sich die Abschiedsstimmung breit. Einige werden am Ende der Saison wieder hier sein, andere werden weiter fahren Richtung Australien oder Indonesien. Die meisten hoffen wir auf Fidschi zu treffen. Schauen wir mal, wie es sein wird.
Freitagmittag sind die letzten Einkäufe getätigt, die letzte Wäsche gewaschen und die Marina bezahlt. Um 13 Uhr fahren wir ab nach Marsden Cove, dem Port of Entry, an dem wir eben ausklarieren wollen.
Als wir in Marsden Cove einlaufen, fahren wir direkt auf die ‚Rose of Jericho‘ zu. Zuletzt hatten wir sie zwischen Raiatea und Tahaa gesehen. Nun waren sie hier in Neuseeland und haben diverse Wartungsarbeiten durchführen lassen, bevor sie über Austral Island zurück nach Tahiti segeln. Vielleicht überlegt es sich der Eigner ja noch einmal und möchte auch nach Fidschi
Bruce, der uns ausklarieren wird, meldet sich zunächst nicht. Obwohl wir schon vor einer Woche an den Customs geschrieben haben, ist er nicht zu erreichen. Gegen halb fünf Uhr erfahren wir von der Marina, dass er erst morgen früh um 9.00 Uhr kommen wird.